Die Konfessionsfreien in Österreich sind jetzt 33 % der Bevölkerung, mehr als drei Millionen Menschen. Römisch-katholisch nur mehr 48,8 %. Wir konnten 2024 wieder fast 90.000 neue Konfessionsfreie, die vormals römisch-katholisch oder evangelisch waren, begrüßen. Alle Statistiken unter https://konfessionsfrei.at/stats/.
Geld knapp, keine Reformen
Die notwendige Sparpolitik der Regierung ist regelmäßig in den Schlagzeilen. Aus der öffentlichen Diskussion fehlt jedoch weiterhin ein offensichtliches Thema: Staatsleistungen an Religionsgesellschaften und die Subventionierung der Mitgliedschaft in einigen, aber nicht allen Religionsgemeinschaften über die Absetzbarkeit der Pflichtbeiträge. Sinnvolle und notwendige soziale Programme werden gekürzt oder beendet, während die Erhöhung der absetzbaren Beiträge auf 600 € ab 2024 heuer zum ersten Mal gut verdienenden Kirchenmitgliedern (und nur denen) einen teuren Steuerbonus bringt.
Christlicher Nationalismus wird zum Mainstream
Nach der ÖVP sind auch FPÖ und SPÖ auf den Zug aufgesprochen und glauben, dass man mit dem Bezug auf stetig schrumpfende Minderheitenreligionen noch Wähler:innenstimmen bekommen kann. Doch der Versuch, genau das zu tun, ist im Wahlkampf vor der Wien-Wahl ordentlich schiefgegangen.
Scharia in Österreich?
Die Anerkennung der Entscheidung eines Schiedsgericht auf Basis “der Scharia” sorgte im September für Schlagzeilen. Dies ist ein normaler Vorgang und kein Grund zur Sorge – die Gerichte prüfen genau, ob die Entscheidungen der Schiedsgerichte österreichischem Recht entsprechen. Trotzdem wird das Thema bereits für einseitige Islamfeindllichkeit im Deckmantel pseudosäkularer Propaganda genutzt. Initiativen, “die Scharia” in Österreich zu verbieten, werden erst glaubwürdig, wenn sie sich auch auf “Kirchenrecht” erstrecken und die vielen bestehenden, problematischen Sonderrechte anderer Religionsgesellschaften beenden.
Informationsquellen und bemerkenswerte Neuigkeiten
Dr. Clemens Lintschinger, Vorstandsmitglieder des Zentralrats, hat in Professionelles Lobbying der katholischen Kirche in der EU vs. plumper Aktionismus des EU-Parlaments ausführlich dokumentiert, wie gut finanzierte und vernetzte Organisationen auf die Politik in der EU Einfluss nehmen.
Der mediale Präsenz der Nonnen von Goldenstein lenkt etwas, aber nicht genug Aufmerksamkeit darauf, dass in Orden Grundrechte verletzt und Menschen ähnlich wie in Sekten behandelt werden.
Der Humanistische Verband Österreichs bringt mehrmals in der Woche relevante Beiträge, aktuell z. B. einen humanistischen Nachruf auf Jane Goodall. Digitaler Humanismus, Säkularität, Demokratie und Grundrechte sind regelmäßige Themen.
Philipp Möller bei den Konfessionsfreien in Deutschland hat eine großartige Rede mit dem Titel “Absolute Mehrheiten für eine säkulare Politik” gehalten.
Der Radio-Athikan-Podcast berichtet regelmäßig über säkulare Themen aus Österreich und anderen Ländern.
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Zentralrat der Konfessionsfreien
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